Paul Louis Meier, Figur & Raum

Paul Louis Meier (*1950 in Luzern) widmet sich in seinem Werk der menschlichen Figur. Von Mai bis Juli ist im akku Arbeiten aus den letzten 30 Jahren zu sehen.

Bemerkenswert ist bei den eng gesetzten formalen Grenzen, die sich Paul Louis Meier in seinem künstlerischen Schaffen ausdrücklich setzt, dass er innerhalb dieses Gestaltungsfeldes zu einer immer differenzierteren Handhabung der Figur findet. Jede Zeichnung, jede druckgrafische Variante, jeder modellierte Körper steht in engem Bezug zum vorgängig geschaffenen wie gleichzeitig entstehenden Werk und bringt mit Nachdruck die angestrebte Quintessenz in der Gestaltung zur Anschauung.  In einer Ausstellung mit hoher Dichte an Werken, Werkgruppen und unter­schiedlichen Medien, die miteinander interagieren und kommunizieren, wird im «akku» das Schaffen von Paul Louis Meier der letzten 30 Jahre präsentiert.

«Die Körperplastik ist das Thema von PLM: Mensch statt Objekt, die Natur und Realität und Anatomie als Lieferantin der Daten. Es geht um Abbildung und Umbildung der menschlichen Figur, um das tägliche Exerzitium mit Volumen, es ist das Ringen um die Gesamtdarstellung von Ausdrücken und Gesten, die mit Material und Form in Einklang gebracht werden müssen. Die Körper sind segmentiert, aufgebaut aus gerundeten, leicht verschobenen Blöcken, sie werden, weil Gliedmassen fehlen oder integriert sind, zu Stelen. Eigentlich ist PLM nicht Bild-hauer, sondern  Figuren-bauer.» (Karl Bühlmann)

«Ich brauche eine Formgebung, eine Begründung für jeden meiner Schritte und Handgriffe an der Figur. Und ich muss von innen anfangen, die Gestalt aus einem Kern herausbilden. Ich arbeite sehr lange, bis etwas für mich stimmt, manchmal sogar zu lange, ich zaudere, wenn es ans Aufhören geht.  Die Betrachter sind Teil meiner Plastiken. Plastik oder Zeichnung sind nicht einzig ein visuelles Ereignis. Der Betrachter muss sie mit seinem ganzen Körper erfahren und aufnehmen. Vor Figuren ist es ganz entscheidend, dass die Besucher selber ein eigenes Körpergefühl kennen und dieses ins Spiel bringen können.» (Paul Louis Meier)