Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die Viscosistadt AG daran, ihre industrielle Substanz zu bewahren und nachhaltig weiterzuentwickeln. Die industriellen Altbauten werden, wenn immer möglich erweitert, aufgestockt und umgebaut statt abgerissen. Aktuell ist die Viscosistadt daran, den Sektor B im Eingangsbereich zum Areal für die Zukunft zu rüsten. Der Aus- und Fertigbau der sieben Gebäude ist das bisher grösste Bauprojekt. Der Sektor B in der Viscosistadt umfasst rund 37’000 Quadratmeter Geschossfläche auf sieben Etagen. Mit der Fertigstellung entstehen so zusätzliche Vermietungsflächen. Der Innenausbau und die gesamte technische Versorgung werden ausgetauscht. Gleichzeitig werden die verschachtelten Industriegebäude der alten Viscosuisse transformiert, saniert, erweitert und fertiggebaut. Die Primärstrukturen wie Wände, Stützen, Geschossdecken und Fundamente bleiben erhalten.
Ein weiterer grosser Meilenstein
Damit steht die Viscosistadt aktuell vor einem weiteren grossen Meilenstein in ihrer Entwicklung. Auf den sieben Etagen im Sektor entstehen rund 20’000 Quadratmeter neue Flächen. Diese werde in den nächsten Monaten auf Webseiten und Immobilienportalen aufgeschaltet. Erste neue Mieter wie die IG Arbeit oder die Fachklasse Grafik sind bereits eingezogen. Mit Raumhöhen zwischen drei und sechs Metern sind unterschiedlichste Nutzungen für Gewebe, Büro, Handel, Beratung oder Praxen möglich. Die Flächen haben flexible Grundrisse, lassen sich vielfältig unterteilen und sind zwischen 30 und 1500 Quadratmeter gross. Die einzelnen Etagen werden schrittweise fertig gestellt und vermietet. Der Innenausbau erfolgt durch die zukünftigen Mieter oder durch die Viscosistadt AG.
Ein vielfältiges Areal – mit einer langen Geschichte
Seit mehr als hundert Jahren wird auf dem Areal der ehemaligen Viscosuisse industriell gearbeitet. In den vergangenen Jahren hat sich die Viscosistadt – wie das Gelände heute heisst – rasant verändert. Es ist ein vielfältiger Werkplatz mit Unternehmen, Schulen und Kulturbetrieben aus verschiedensten Branchen entstanden. Hier trifft Altes auf Neues, Industrie auf Dienstleistungsbetriebe, Kreativität auf Ingenieurtechnik. Heute ist die Kreativbranche mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst stark prägend in der Aussenwahrnehmung. Die Textilindustrie ist aber immer noch stark präsent durch die Monosuisse und weitere Unternehmen. Insgesamt sind heute über 100 Firmen aus 15 Branchen auf dem Areal tätig. Doch trotz des Wandels herrscht weiterhin eine familiäre Atmosphäre auf dem Gelände – man kennt sich und spricht miteinander.